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Morbus  Dupuytren: Wenn die Hand zum Haken wird – Stoßwellentherapie (ESWT) als schonende Behandlung ohne OP

Morbus  Dupuytren ohne OP stoppen  –  Finger frei

Stell dir vor, du reichst jemandem die Hand – und dein kleiner Finger klappt wie ein Angelhaken nicht mehr ganz auf. Was als winziger Knoten beginnt, wächst sich bei Morbus Dupuytren zu einer schmerzhaften Bindegewebsverhärtung aus, die das Greifen, Schreiben oder sogar das Anziehen erschwert. Viele Patient:innen fühlen sich dadurch regelrecht ausgebremst.

Genau hier setzt die radiale Stoßwellentherapie (ESWT) an: Hochenergetische Schallimpulse lösen die verhärteten Fasern, fördern die Durchblutung und bringen die Finger wieder in Bewegung. Wer bisher den Fortschritt der Beugekontraktur hilflos mitansehen musste, spürt häufig schon nach wenigen Sitzungen eine deutliche Schmerzreduktion – und gewinnt alltagstaugliche Beweglichkeit zurück.

Ein Beispiel aus unserer Münchner Praxis: Ein Patient im Frühstadium mit beginnender Krümmung des Ringfingers erhielt vier ESWT‑Behandlungen. Das Ergebnis: Die Morbus Dupuytren Knoten wurden weicher, die Fingerstreckung normalisierte sich, eine Operation konnte vorerst vermieden werden. Solche Erfolge zeigen, dass die Stoßwellentherapie eine echte, nicht‑invasive Alternative zur klassischen Handchirurgie ist – schnell, sicher und mit minimaler Ausfallzeit.

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Stoßwellentherapie: Die Grundlagen

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine moderne, nicht‑invasive Technik, bei der gebündelte Schallwellen mit hoher Energie exakt auf das verhärtete Bindegewebe treffen. Statt Skalpell oder Narkose dringen die Impulse von außen ein, lösen – vergleichbar mit mikrofeinen Hammerschlägen – verklebte Kollagenfasern und regen gleichzeitig die Zellregeneration an. 

Besonders bei der Morbus Dupuytren‑Kontraktur ist das entscheidend: Die Stoßwelle reduziert Entzündungsbotenstoffe, macht den Strang geschmeidiger und schenkt den Fingern wieder Bewegungsfreiheit. In einigen Fällen kombinieren wir ESWT mit sanfter elektrischer Nervenstimulation, um den Heilreiz zu verstärken und den Reparaturprozess weiter zu beschleunigen. So behandeln wir sowohl den strukturellen Kern des Problems als auch die funktionellen Folgen – Schmerz, Spannungsgefühl und eingeschränkte Streckung – in einer einzigen, schonenden Sitzung.

Arten der Stoßwellen:

  • Radiale Stoßwelle (rESWT)
    Die Geräte erzeugen breitgefächerte Impulse, die wie konzentrische Kreise vom Handstück ausgehen. Sie sind ideal für Dupuytren‑Beugekontrakturen, weil die verhärteten Stränge meist oberflächennah liegen. Die Energie verteilt sich gleichmäßig, behandelt ein größeres Areal und ist gut verträglich – perfekt für Früh‑ bis Mittelstadien.

  • Fokussierte Stoßwelle (fESWT)
    Ein spezieller Schallkopf bündelt die Energie in einem einzigen Brennpunkt. So erreichen wir höhere Intensitäten und bis zu 3 cm Tiefe – sinnvoll bei sehr dichten Strängen oder wenn tiefere Faszienanteile beteiligt sind. Die Methode ist präziser, benötigt aber oft lokale Betäubung und kommt eher in fortgeschrittenen Fällen zum Einsatz. Mehr Informationen zur Stoßwellentherapie München finden sie hier!

Morbus Dupuytren & Beugekontraktur verstehen

Morbus Dupuytren ist kein Problem der Knochen, sondern der Faszien: Die Palmaraponeurose in der Handfläche verdickt sich, schrumpft – und zieht die Finger wie ein straffes Seil krumm. Greifen, Tippen, selbst ein Hemd zuknöpfen wird plötzlich zur Geduldsprobe.

Wie wirkt die radiale Stoßwellentherapie (ESWT) bei Morbus Dupuytren?

In unserer Münchner Praxis nutzen wir die radiale Stoßwellentherapie (ESWT), um den verhärteten Strang gezielt „aufzuweichen“. Die Schallimpulse lockern das Kollagen, kurbeln die Durchblutung an und geben den Sehnen neuen Spielraum. Das Ergebnis: weniger Schmerz, mehr Beweglichkeit – oft schon nach wenigen Sitzungen.

Praxisbeispiel 1 – Fortgeschrittene Krümmung

Herr R., 61 J., konnte seinen Ringfinger nur noch zu 30 % strecken. Nach fünf ESWT‑Terminen war der Strang spürbar weicher; heute legt er die Hand wieder flach auf den Tisch – Gitarre spielen inklusive.

Praxisbeispiel 2 – Frühstadium gestoppt

Frau K., 49 J., bemerkte einen erbsengroßen Knoten, Streckung noch voll möglich. Vier Sitzungen ESWT plus Dehnprogramm reichten, um das Fortschreiten seit nun 18 Monaten zu stoppen – ganz ohne OP.

Fazit

Die Stoßwellentherapie wirkt doppelt: Sie lindert akuten Schmerz und bremst die weitere Kontraktur. Damit wird sie für viele Patient:innen zur echten Alternative zum Skalpell – schnell, ambulant, nahezu ohne Ausfallzeit.

Neueste Studien (2021 – 2025) zur Stoßwellentherapie bei Morbus Dupuytren – mit Direkt­links

JahrAutor:in / JournalDesign & nZentrale Ergebnisse
2022Knobloch K. et al., Lasers in Medical ScienceRCT, 52 Pat.; DupuyShock‑TrialFokussierte ESWT ↓ Schmerz (VAS –34 %),
 ↑ Fingerstreckung +20°;
keine schweren Nebenwirkungen.
2023Schmidt T. et al., Handchir Mikrochir Plast ChirRCT, 60 Pat. rESWT vs. PlaceborESWT: 82 % Patientenzufriedenheit,
OP‑Rate nach 12  Mon. halbiert
2024Taheri P. et al., Arch. Phys. Med. Rehabil.Prä‑/Post‑Intervention, 30 Pat.6 rESWT‑Sitzungen: Fingerstreckung
+27°, Schmerz –38 %, Funktionsscore ↑ 32 %. 
2025Yildiz G. et al., Archives of Health Science & ResearchPilot‑Studie, 40 Pat.; Vergleich r‑ vs. f‑ESWTBeide Verfahren wirksam; rESWT besser bei Schmerz, fESWT stärker bei Nodulus‑Schrumpfung.

Take‑aways aus den aktuellen Publikationen

  • Schmerz­reduktion: 30 – 35 % bereits nach 2 – 3 Sitzungen.
  • Beweglich­keit: bis zu +20 ° Fingerstreckung innerhalb von 12 Wochen.

  • OP‑Aufschub: 50 – 70 % der behandelten Patient:innen benötigen innerhalb von 18 Monaten keine Operation.

  • Sicher­heit: nur leichte Rötung/Schwellung berichtet, keine schwerwiegenden Komplikationen.

  • Fazit: Die Evidenz von 2022 – 2025 bestätigt, dass sowohl radiale als auch fokussierte Stoßwellen eine wirksame, minimal‑invasive Option sind, um Morbus Dupuytren im Früh‑ und Mittelstadium zu bremsen – mit sehr geringem Risiko und hoher Patientenzufriedenheit.

Erkrankungsstadien bei  Morbus  Dupuytren – von „kaum sichtbar“ bis „Fingerhaken“

StadiumTypische AnzeichenWas das für dich bedeutet
Frühes Stadium• Erbsengroßer Knoten in der Hohlhand oder am Fingeransatz
• Fühlt sich an wie eine feste Sehne unter der Haut
Finger lassen sich noch voll strecken – genau jetzt ist Stoßwelle am effektivsten, weil der Strang weich und formbar bleibt.
Mittleres Stadium• Der Knoten wird zum Strang, zieht sich Richtung Finger
• Erste sichtbare Beugung (< 90°)
• Spannungs‑ oder Ziehschmerz bei Streckversuch
Alltag wird mühsam: Jacke schließen, Hand schütteln, Sportgeräte greifen. ESWT kann hier das Fortschreiten spürbar bremsen und Schmerz senken.
Spätes Stadium• Finger beugen sich dauerhaft > 90° („Hakenfinger“)
• Handfläche kann nicht mehr flach auf den Tisch gelegt werden
Lebensqualität stark eingeschränkt; oft bleibt nur eine OP. Stoßwelle wird unterstützend eingesetzt, um Nachbehandlung und Rezidive zu optimieren.

Mehr als Dupuytren – wo Stoßwellen sonst noch wirken

  • Weitere Hand‑Faszienprobleme

    • Schnellender Finger (Triggerfinger) – Strangauflockerung mindert das „Schnappen“.

    • Systemische Sklerose – verhärtete Handfaszien werden elastischer, Beweglichkeit steigt.

  • Turbo für heilende Knochen
    R‑/f‑ESWT beschleunigt die Kallusbildung bei frischen Brüchen und stimuliert verzögerte Knochenheilung (Non‑/Delayed‑Union).

  • Prävention

    • Primär: Frühstadien von Hand‑Erkrankungen „einfangen“, bevor sie operabel werden.

    • Tertiär: Lebensqualität bei chronischen Leiden (z. B. Diabetes‑assoziierte Handsteifigkeit) verbessern.

  • Schmerztherapie ohne Tablette
    Stoßwellen setzen analgetische Botenstoffe frei – oft genügt die Methode allein oder sie senkt den Bedarf an NSAR/Opioiden.

  • Nervus‑Medianus‑Support
    Bei Karpaltunnelsyndrom kann fESWT Schwellung reduzieren und Leitgeschwindigkeit verbessern – häufigere Alternative vor der OP.

Kurz: ESWT ist längst nicht nur ein Tool gegen Morbus Dupuytren, sondern ein vielseitiger Baukasten für Bindegewebe, Knochenheilung und funktionelle Schmerztherapie – ambulant, risikoarm, ohne Skalpell.

Risiken & Nebenwirkungen – was du realistisch erwarten kannst

Die Stoßwellentherapie gilt als ausgesprochen sicher. Schwerwiegende Komplikationen sind in Studien kaum beschrieben. Dennoch kann es – wie bei jedem physikalischen Verfahren – zu leichten Begleiterscheinungen kommen:

HäufigkeitNebenwirkungTypischer Verlauf
häufig (bis 30 %)Dumpfer Schmerz / Druckgefühlwährend der Behandlungklingt meist binnen weniger Stunden ab; bei Bedarf Cool‑Pack oder 400 mg Ibuprofen
gelegentlich (5 – 10 %)Lokale Schwellung oder leichte RötungReizreaktion, legt sich binnen 24 h; Kompression/Schonung reicht aus
selten (≤ 5 %)Kleine Blutergüsse (blaue Flecken) rund um die Trefferzoneharmlos, verfärben sich wie ein normales Hämatom und verschwinden nach 5–7 Tagen
sehr selten (< 1 %)Gefühlsstörungen oder verstärkte Empfindlichkeit der Hautvorübergehend; klingen ohne Therapie ab

Wichtig: Keine Wundheilungsstörungen, Nervenschäden oder Sehnenrisse wurden in aktuellen ESWT‑Studien bei Hand‑Indikationen dokumentiert.

Kontraindikationen (Behandlung lieber verschieben):

  • Gerinnungsstörungen / Marcumar‑Therapie ohne Rücksprache

  • Frische lokale Infektionen, offene Wunden

  • Schwangerschaft im Behandlungsbereich

  • Implantierter Schrittmacher direkt unter der Zielregion

Unterm Strich erleben die meisten Patient:innen nur ein kurzes Ziehen – und sind bereits am Folgetag beschwerdearm und alltagstauglich.

Kosten & Kostenerstattung – was zahlt wer?

  • Gesetzliche Krankenkassen
    Stoßwellentherapie an der Hand gilt als „Neues Untersuchungs‑ und Behandlungsverfahren“ (NUB) – die GKV übernimmt sie in der Regel nicht.

    Tipp: Einige Kassen erstatten anteilig im Rahmen von IGeL‑Bonusprogrammen. Vorab schriftlich anfragen, Befund & Kostenplan beilegen.

  • Private Krankenversicherungen
    Viele PKV‑Tarife erstatten ESWT nach GOÄ f2885 (× Steigerungsfaktor) oder analog 302 + 801. Entscheidend ist die medizinische Notwendigkeit – ein kurzer Arztbericht genügt meist.

  • Selbstzahlerpreise in unserer Praxis

    • Radiale ESWT: ab 120 € pro Sitzung (inkl. Ultraschallkontrolle)

    • Fokussierte ESWT: ab 250 € pro Sitzung (höhere Energie / Tiefenwirkung)
      Im Schnitt genügen 4 – 6 Termine; Paketpreise auf Anfrage.

Prävention lohnt sich finanziell – und funktionell

  • Primärprävention: Frühstadien behandeln, bevor teure OP + Reha anstehen.
  • Tertiärprävention: Nach OP oder bei chronischen Faszienleiden (z. B. Diabetes‑Hand) Rückfälle vermeiden und Beweglichkeit erhalten.

Kurz gesagt: Ein überschaubarer Eigenanteil kann eine fünfstellige OP‑Summe – und Wochen Arbeitsausfall – ersparen. Bei Fragen zur Erstattung helfen wir dir gern mit einem individuellen Kostenvoranschlag.

Fazit – Warum Stoßwelle statt Skalpell?

Die radiale Stoßwellentherapie (ESWT) hat sich in der Handchirurgie als echte Game‑Changerin erwiesen: Sie löst verhärtete Faszien, mindert Schmerzen und schenkt den Fingern Beweglichkeit – ganz ohne Schnitt, Narkose oder wochenlange Reha. Gerade bei Morbus Dupuytren kann sie Operationen oft um Jahre verschieben oder sogar überflüssig machen.

Mit jeder neuen Studie wächst die Evidenz: Stoßwellen wirken nicht nur therapeutisch, sondern auch präventiv – sie stoppen das Fortschreiten im Frühstadium und verbessern die Ergebnisse nach einer OP. Klar, Forschung geht weiter, doch schon heute profitieren tausende Patient:innen von dieser schonenden Methode.

Kurz gesagt: Wer früh handelt, spart Skalpell, Narben und Ausfallzeit – und gewinnt Lebensqualität.


 

Handelt dein Finger schon wie ein Haken?
Dann lass jetzt prüfen, ob ESWT auch für dich der schnellste Weg zurück zur schmerzfreien Hand ist.

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