Hausarztpraxis am Romanplatz · München-Neuhausen/Nymphenburg

Kalium zu hoch (Hyperkaliämie): Ursachen, Symptome, EKG & Behandlung

Kalium zu hoch (Hyperkaliämie) – ab wann ist es gefährlich, welche Symptome sind typisch und was bedeuten leicht/etwas erhöhte Werte? Hier findest du klare Grenzwerte, Ursachen, EKG-Zeichen und die ärztliche Behandlung – kompakt mit Labor-/EKG-Pfad und Ernährung.

Standort: Romanplatz 9, 80639 München · Hausarzt nahe Neuhausen/Nymphenburg.

Herz und EKG – Hyperkaliämie sicher einordnen
Labor + EKG: sicher einordnen, richtig handeln.

Was bedeutet Hyperkaliämie?

Von Hyperkaliämie sprechen wir bei Serum-Kalium oberhalb des Referenzbereichs (typisch ~3,5–5,0 mmol/l; laborabhängig). Kalium beeinflusst die elektrische Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen – das Herz reagiert besonders sensibel. Eine sichere Einordnung gelingt mit Labor und – bei Beschwerden – ergänzendem EKG.

Good to know: Präanalytik beachten – lange Stauung, kräftiges „Fausten“ und Hämolyse können den Wert scheinbar erhöhen (Pseudohyperkaliämie).
Blutröhrchen für Laboranalyse – Kaliumbestimmung
Laborwert immer im Kontext (Präanalytik!) interpretieren.

Referenz & Einordnung (Labor)

BereichSerum-KaliumHinweis
Referenz~3,5–5,0 mmol/llaborabhängig
Leicht erhöht~5,1–5,9 mmol/lUrsachen prüfen, Verlauf kontrollieren
Kritisch≥6,0 mmol/lzeitnahe ärztliche Abklärung

Kalium zu hoch – ab wann gefährlich?

Ab ≥6,0 mmol/l ist eine zeitnahe Abklärung (Labor/EKG) nötig, ab ≥7,0 mmol/l potenzieller Notfall. Bei leicht erhöht (≈5,1–5,9) Ursachen prüfen, Verlauf kontrollieren. Pseudohyperkaliämie durch Hämolyse/Stauung ausschließen.

Kalium leicht/etwas erhöht – was bedeutet das?

Kalium leicht erhöht“ bzw. „etwas erhöht“ meint meist ≈ 5,1–5,9 mmol/l. Das ist oft nicht sofort gefährlich, erfordert aber Ursachenprüfung (Medikamente, Nierenfunktion, Azidose, Präanalytik) und eine Verlaufskontrolle. Bei Beschwerden (Schwindel, Palpitationen) bitte EKG.

Erhöhte Kaliumwerte: Symptome

  • Kribbeln, Schwäche, gelegentlich Lähmungsgefühle
  • Herzstolpern/Bradykardie, Schwindel, selten Synkope
  • Übelkeit, Unruhe – teils unspezifisch

Bei Brustenge, starkem Herzstolpern oder Kollapsneigung: EKG + Labor.

Wann sofort reagieren?

  • Bekannte Nierenerkrankung + neuer Kaliumanstieg
  • Brustenge, massives Herzstolpern, Kollapsneigung
  • Kaliumwert ≥6 oder rasch steigend

Hyperkaliämie im EKG: worauf achten?

Hyperkaliämie EKG: T-Spitzen, QRS-Verbreiterung
Frühzeichen: spitze T-Wellen – später QRS-Verbreiterung, PR-Verlängerung.
  • Früh: hohe, symmetrische T-Wellen
  • Progredienz: PR-Verlängerung, QRS-Verbreiterung
  • Schwer: AV-Block-Muster, bradykarde Arrhythmien bis zum Risiko maligner Rhythmusstörungen
Good to know: EKG-Veränderungen korrelieren nicht immer linear mit dem Laborwert. Klinik + Verlauf entscheiden über Dringlichkeit.

Kalium zu hoch: häufige Ursachen

MechanismusBeispieleHinweis
Verminderte AusscheidungNiereninsuffizienz (chronisch/akut), prärenale FaktorenHäufigste Ursache
MedikamenteACE-Hemmer, ARB/Sartane, kaliumsparende Diuretika, NSAR, Heparin, TrimethoprimMedikationsliste prüfen
Verschiebung aus der Zellemetabolische Azidose, Insulinmangel, GewebszerfallBlutgas/Laktat bedenken
Exzessive Zufuhrhoch dosierte Substitution, Salzersatz mit KaliumErnährungsanamnese
PseudohyperkaliämieHämolyse, lange Stauung, „Pumpen“erneut abnehmen

Kalium zu hoch – Ursachen in 40 Sekunden

Meist: reduzierte Ausscheidung (Nierenfunktion). Häufig: Medikamente (ACE-Hemmer, Sartane, kaliumsparende Diuretika, NSAR, Heparin, Trimethoprim). Auch: Azidose/Insulinmangel, exzessive Zufuhr/Salzersatz. Immer: Pseudohyperkaliämie ausschließen.

Risikogruppen & besondere Situationen

Erhöhtes Risiko

  • Niereninsuffizienz (chronisch/akut), Dialyse
  • Herzinsuffizienz unter RAAS-Blockade
  • Ältere mit Polypharmazie
  • Metabolische Azidose (z. B. bei Diabetes, Dehydratation)
Good to know: Kombi RAAS-Blockade + kaliumsparendes Diuretikum + NSAR = deutlich erhöhtes Risiko. Regelmäßige Kontrollen einplanen.

Diagnostik-Pfad: strukturiert vorgehen

1. Wert bestätigen

Wiederholungsmessung, Pseudohyperkaliämie ausschließen; ggf. Plasma/Blutgas.

2. Klinik & EKG

Symptome erfassen, EKG beurteilen, Vitalparameter.

3. Auslöser prüfen

Medikamente, Nierenfunktion (eGFR/Krea), pH, Volumenstatus, Hämolyse.

4. Risiko stratifizieren

Höhe/Tempo des Anstiegs, Komorbiditäten – steuert Behandlungsintensität.

Behandlung: sicher & ursachengerecht

Akut-Prioritäten (ärztlich)

  • Myokardschutz bei bedenklichem EKG
  • Temporäre Verschiebung von Kalium in die Zelle (Kurzzeit-Maßnahmen)
  • Elimination (Ausscheidung/Bindung), ggf. nephrologische Mitbetreuung

Auslöser adressieren

  • Medikationscheck (RAAS-Blockade, kaliumsparende Diuretika, NSAR, Heparin, Trimethoprim)
  • Azidose/Volumen steuern, Infekte/Dehydratation behandeln
  • Ernährungslenkung (siehe unten)

Weiterlesen extern: PubMed: Hyperkalemia management

Therapie-Werkzeuge (ohne Dosisangaben)

  • Herzschutz (bei EKG-Risiko)
  • Insulin/Glukose-Prinzip, β2-Agonisten (Kurzzeit-Shift)
  • Natriumbicarbonat bei Azidose erwägen
  • Schleifendiuretikum (bei Restdiurese/Volumen)
  • Kaliumbinder (z. B. patiromer, sodium zirconium cyclosilicate)
  • Dialyse bei therapierefraktärem Verlauf

Ernährung: Kalium gezielt reduzieren – praktikabel umgesetzt

Die Ernährung kann die Therapie unterstützen, ersetzt sie aber nicht. Grundprinzipien:

  • Auswahl: eher Reis, Pasta, Brötchen, Äpfel; sehr kaliumreiche Obst-/Gemüsesorten nur portioniert
  • Zubereitung: in reichlich Wasser kochen, Kochwasser abgießen
  • Zusatzstoffe: Produkte mit Kaliumzusatz/Salzersatz meiden
  • Mitdenken: Mg/Ca-Status, Flüssigkeitshaushalt, Begleiterkrankungen
Good to know: Schälen, Wässern und Doppelt-Kochen senkt den Kaliumgehalt von Kartoffeln/Gemüse spürbar.

Externe Hintergründe: DGE · NIH MedlinePlus: Hyperkalemia

Kaliumärmere Beispiele (≈ mg/100 g)

  • Reis, gekocht ~35
  • Nudeln, gekocht ~40
  • Weißbrot/Brötchen ~100
  • Heidelbeeren ~75 · Apfel ~120
  • Gurke (geschält) ~140 · Kopfsalat ~150
  • Zucchini, gekocht ~180

Werte schwanken je nach Sorte/Zubereitung – individuell anpassen.

Prognose & Prävention

Kontrollen

Intervalle an Befund/Therapie anpassen – Gesundheitscheck.

Medikation

Regelmäßig prüfen (Interaktionen!) – Medikationscheck.

Lebensstil

Flüssigkeit, realistische Ernährung, Rezidivprophylaxe – Beratung in der Praxis.

FAQ – Hyperkaliämie

Erhöhte Kaliumwerte – was bedeutet das?

Ein Wert oberhalb des Laborreferenzbereichs (~3,5–5,0 mmol/l). Leicht erhöht (≈5,1–5,9) erfordert Ursachenprüfung und Verlauf, ≥6,0 zeitnahe Abklärung (EKG/Labor), ≥7,0 potenzieller Notfall.

Kalium zu hoch – ab wann gefährlich?

Ab ≥6,0 mmol/l ärztlich prüfen; ab ≥7,0 Notfall-Charakter möglich – bitte sofort beurteilen lassen.

Kalium zu hoch Symptome?

Kribbeln, Muskelschwäche, Herzstolpern/Bradykardie, Schwindel; teils Übelkeit/Unruhe. Bei Brustenge/Kollaps: EKG.

Kalium zu hoch Ursachen?

Reduzierte Ausscheidung (Niere), Medikamente (ACE-Hemmer/Sartane/kaliumsparende Diuretika/NSAR/Heparin/Trimethoprim), Azidose/Insulinmangel, Salzersatz; Präanalytik beachten.

Kalium hoch – was tun?

Wert bestätigen (Plasma/Blutgas), EKG, Auslöser korrigieren, Risiko stratifizieren; Therapie nach Befund (siehe oben). Keine Selbstmedikation.

Labor & Sprechstunde: Klarheit schaffen

Wir prüfen Werte mit Labor und EKG, erklären die nächsten Schritte und stimmen Ernährung, Medikamente und Verlauf ab.

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Kardiologische Einordnung – EKG
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