Fasten, Heilkur, Essensfenster & Basen-Entlastung: Wirkung, Ablauf, Sicherheit

Gezielte Esspausen (Intervallfasten, Heilfasten, Fasten) geben dem Stoffwechsel eine Pause, fördern die Umstellung auf Fettverbrennung und können Blutdruck, Blutfette und Blutzucker günstig beeinflussen. Kurze Zeitfenster (z. B. 16:8) sind alltagstauglich; längere Kuren (z. B. nach Buchinger) gehören in erfahrene Hände.

Warum geplante Nahrungspausen den Körper entlasten

Während einer Kalorien- bzw. Nahrungs-Pause leert der Organismus zunächst Glykogenspeicher. Danach werden vermehrt Fettreserven genutzt; es entstehen Ketonkörper als alternative Energiequelle – viele Menschen berichten dann über mehr geistige Klarheit. Gleichzeitig sinken postprandiale Blutzuckerspitzen, was langfristig die Insulinsensitivität unterstützen kann.

Fasten Varianten im Überblick

  • Zeitfenster-Essen (16:8, 14:10, 18:6)
    Täglich begrenztes Essfenster; in der Pause nur Wasser, ungesüßter Tee oder schwarzer Kaffee. Vorteil: hohe Alltagstauglichkeit.

  • Therapeutische Kur nach Buchinger
    Meist 5–10 Tage: viel Flüssigkeit (Wasser, Tee, Brühe), dazu Entlastungstage vorab und Aufbauphase danach. Geeignet, um Gewohnheiten zu resetten—am besten begleitet.

  • Basen-Entlastung
    1–2 Wochen Fokus auf überwiegend basenbildende Lebensmittel (Gemüse, Obst, Kräuter, Kartoffeln). Sanfter Einstieg für Menschen, die lieber essen als komplett zu pausieren.

Was im Körper beim Fasten passiert – die wichtigsten Mechanismen

  • Energieumschaltung: nach Entleerung der Kohlenhydratreserven vermehrte Lipolyse und Ketogenese.

  • Zellrecycling (Autophagie): Esspausen signalisieren mTOR/AMPK-Wege, was die zelluläre „Aufräumarbeit“ fördert.

  • Stoffwechselmarker: günstige Effekte auf Blutdruck, Triglyzeride, Leberfette—individuell verschieden.

  • Appetitregulation: Regelmäßige Essrhythmen stabilisieren Ghrelin/Leptin-Signale; Heißhunger nimmt oft ab.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Ablauf einer Buchinger-Fastenkur (praxisnah)

  • Entlastungstage (1–2 Tage): leichte Kost, wenig Zucker/Alkohol.

  • Flüssige Phase: 2–3 l/Tag (Wasser, Tee, Gemüsebrühe), moderat bewegen (Spaziergänge, Mobilisation).

  • Fastenbrechen & Aufbau: mit leicht verdaulicher Kost starten (z. B. Apfel, Gemüse, Kartoffeln), Proteine langsam steigern, gut kauen.

  • Nachhaltigkeit: Gewohnheiten fixieren: regelmäßige Essfenster, Gemüse-Basis, Eiweißdeckelung jeder Mahlzeit.

Mögliche Nebenwirkungen (meist vorübergehend)

Kopfschmerzen, Frösteln, leichtere Kreislaufsymptome, Müdigkeit. Tipp: ausreichend trinken, in der flüssigen Phase eine Prise Salz in die Brühe, Alltagsbewegung beibehalten, Schlaf priorisieren. Bei Vorerkrankungen: ärztliche Rücksprache.

Bewegung: dosiert statt extrem

Leicht bis moderat (Gehen, Radeln, Mobility, leichtes Krafttraining). Sehr intensive Intervalle oder Marathon-Einheiten eher außerhalb der strengen Kur-phase planen.

Für wen ist eine ärztliche Begleitung sinnvoll?

Untergewicht, Essstörungen, Schwangerschaft/Stillzeit, Typ-1-Diabetes, fortgeschrittene Nieren-/Lebererkrankung, häufige Gicht-Schübe, Ulkus/GERD in Schubphasen, komplexe Medikamentenpläne (siehe „Weniger bekannte Fakten“). In diesen Fällen: bitte vorab Termin vereinbaren.

Weniger bekannte Fakten zum Fasten („unknown facts“) – kurz & konkret

  • Circadiane Timing-Vorteile: Ein früheres Essfenster (z. B. 8–16 Uhr) verbessert meist Glukose- und Blutdruckprofile stärker als ein spätes (12–20 Uhr).

  • Harnsäure-Anstieg zu Beginn: In den ersten 1–2 Wochen kann die Harnsäure vorübergehend steigen—bei Gicht-Neigung auf Trinkmenge und Aufbauphase achten.

  • SGLT2-Hemmer & Keto-Risiko: Wer solche Diabetes-Medikamente nimmt, hat unter strikter Kalorienpause ein höheres Risiko für euglykämische Ketoazidose → nur ärztlich geführt pausieren.

  • Gallblase & schneller Gewichtsverlust: Rascher Gewichtsverlust (egal mit welcher Methode) kann Gallensteine begünstigen—langsame Reduktion ist sicherer.

  • Schilddrüsen-Feintuning: Längere Kalorienreduktion senkt oft T3 leicht—das ist eine Anpassung, keine Krankheit. Bei Symptomen (Kälte, starke Müdigkeit) die Intensität prüfen.

  • Frauen & Zyklus: Sehr lange Esspausen direkt in der Follikelphase können manchen Frauen Energie kosten. Besser moderat beginnen; Proteinzufuhr nicht vernachlässigen.

  • Salz & Kreislauf: Durch geringere Insulinspitzen scheiden die Nieren mehr Natrium aus; etwas Salz (z. B. in Brühe) kann Schwindel vorbeugen.

  • Frühere Sättigung nach der Kur: Nach strukturierten Aufbau­tagen ist die Sättigungsgrenze oft niedriger—nutzen, um Portionsgrößen dauerhaft zu kalibrieren.

  • Kaffee & „versteckte Kalorien“: Ein Schuss Milch beendet rein biologisch die strenge Pause; schwarz ist okay. Süßstoffe können Appetit triggern—individuell testen.

Mann im Büro mit Stress vor Laptop, Fasten, Heilfasten, Intervall fasten, Intervallfasten

Praktische Fasten Einstiege

Alltagstauglicher 16:8-Plan

  • Essfenster z. B. 11–19 Uhr, zwei bis drei Mahlzeiten.

  • Jede Mahlzeit: Proteinquelle + Gemüse + Vollkorn; Fette maßvoll.

  • Getränke in der Pause: Wasser, ungesüßter Tee, schwarzer Kaffee.

  • Elektrolyte: bei Kreislauf-Thema Brühe oder Mineralwasser mit Natrium.

Sanfte Basen-Entlastung (7–10 Tage)

  • Fokus: Gemüse, Salate, Kartoffeln, Kräuter, etwas Obst, Nüsse.

  • Meiden: stark verarbeitete Produkte, Zucker-Getränke, Alkohol.

  • Vorteil: Kein kompletter Nahrungsverzicht, aber klare Reizarmut.

  • Fokus: Gemüse, Salate, Kartoffeln, Kräuter, etwas Obst, Nüsse.

  • Meiden: stark verarbeitete Produkte, Zucker-Getränke, Alkohol.

  • Vorteil: Kein kompletter Nahrungsverzicht, aber klare Reizarmut.

Häufige Fragen

Fastet, Heilfasten, Intervallfasten

Hilft ein Essfenster beim Abnehmen?
Ja—nicht automatisch, aber es erleichtert ein Kaloriendefizit und reduziert Snacks.

Kann ich Sport machen?
Leicht bis moderat ist ideal; sehr intensive Einheiten besser ins Essfenster legen.

Wie vermeide ich den Jo-Jo-Effekt?
Aufbauphase ernst nehmen, Proteinzufuhr sichern (≈1,2–1,6 g/kg Zielformat), Schlaf & Stress beachten, Portionsgrößen beibehalten.

Buchinger oder Zeitfenster—was passt?
Für Alltag und Job ist ein Essfenster oft nachhaltiger; eine therapeutische Kur eignet sich für einen klaren Reset—bitte mit Begleitung.

Fazit zum Fasten:

Geplante Nahrungspausen können Stoffwechsel und Gewohnheiten spürbar verbessern—entscheidend sind Timing, Qualität der Aufbautage und ob die Methode zu Ihrem Alltag passt. Bei Vorerkrankungen gern in unserer Praxis beraten lassen.

Lesen Sie auch unsere weiteren Blogartikel für wertvolle Tipps zu aktuellen Gesundheitsthemen – von Prävention bis hin zu innovativen Therapien.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Herpes Zoster Impfung

Herpes Zoster Impfung: Wichtig für alle über 50? Schutz vor Herpes Zoster – auch Gürtelrose ohne Schmerzen ernst nehmen Viele Menschen kennen Gürtelrose nur vom Hörensagen: ein unangenehmer Hautausschlag, der

Weiterlesen »

Termin

Wir freuen uns auf Sie.
Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin: online oder per Telefon.

Telefon

089 / 17 07 65

Fax

089 / 17 09 44 86

E-Mail

info@hausarztpraxis-am-romanplatz.de

Menü

Suche

Sprechzeiten

Wir freuen uns auf Sie und helfen Ihnen gerne weiter.

Vereinbaren Sie noch heute Ihren Termin

Montag

8:00 – 12:00

15:00 – 18:00
Dienstag

8:00 – 12:00

15:00 – 18:00
Mittwoch

8:00 – 12:00

geschlossen
Donnerstag

8:00 – 12:00

15:00 – 18:00
Freitag

8:00 – 12:00

geschlossen

Anfahrt

Adresse
Romanplatz 9
80639 München
Öffentlich
Haltestelle Romanplatz
Straßenbahnlinie 12, 16, 17
Buslinie 51, 151
MVG Fahrplanauskunft

Route planen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Suche