Ist Sonnencreme schädlich?: Schützt oder gefährdet sie unsere Gesundheit?

Ein medizinischer Faktencheck zur aktuellen TikTok-Debatte

Die Sommermonate sind da und mit ihnen die Diskussion, die aktuell auf TikTok und anderen sozialen Medien viral geht: Ist Sonnencreme schädlich? Immer mehr Influencer behaupten, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Sonnencremes wie Octocrylen oder Oxybenzon gesundheitsschädlich seien. Begriffe wie „sonnencreme krebserregend“, „Vitamin-D-Mangel durch UV-Schutz“ oder „bedenkliche chemische UV-Filter“ dominieren die Kommentarspalten. Viele verunsicherte Menschen fragen sich: Soll ich überhaupt noch Sonnencreme verwenden? Oder schadet sie mehr als sie schützt?

In diesem Beitrag liefert die Hausarztpraxis am Romanplatz eine fundierte, medizinisch und wissenschaftlich begründete Einschätzung zu den aktuell am häufigsten diskutierten Fragen – verständlich, praxisnah und auf Basis anerkannter Untersuchungen des Bundesinstitus für Risikobewertung, der Europäischen Kommission sowie dermatologischer Fachgesellschaften. Ziel ist es, Klarheit zu schaffen, Sicherheit im Umgang mit Sonnenschutzprodukten zu vermitteln, verantwortungsvolle Gesundheitsentscheidungen zu ermöglichen und die Frage zu beantworten, ob Sonnencreme schädlich ist oder der Nutzen überwiegt.

Ist Sonnencreme schädlich? Was hinter den TikTok-Videos steckt

Viele virale Videos zeigen vermeintliche Beweise dafür, dass Sonnencreme krebserregend sei oder allergische Reaktionen auslösen könne. Dabei werden häufig einzelne Studien zitiert, aber aus dem Zusammenhang gerissen oder fehlinterpretiert. Gerade auf Plattformen wie TikTok, wo Aufmerksamkeit wichtiger als wissenschaftliche Genauigkeit ist, verbreiten sich solche Inhalte rasend schnell und schaffen Unsicherheit.

Die Unsicherheit ist groß, vor allem wenn Aussagen wie „UV-Filter verursachen Krebs“ oder „organische UV-Filter wirken wie Weichmacher“ verbreitet werden. Dabei ist entscheidend: Kein in Europa zugelassener UV-Filter ist ohne vorherige umfassende wissenschaftliche Bewertung erlaubt. Auch chemische UV-Filter wie Octocrylen oder Avobenzon wurden wiederholt untersucht und in zahlreichen Studien bewertet.

Ist Sonnencreme schädlich oder schützt sie?

Die enthaltenen Substanzen in modernen Sonnenschutzmitteln sind bei angegebenen Konzentrationen als unbedenklich eingestuft. Wichtig ist jedoch, Produkte regelmäßig zu erneuern, da alte oder abgelaufene Sonnencreme ihre Wirksamkeit verlieren und in seltenen Fällen unerwünschte Stoffe bilden können. Der richtige Umgang mit Sonnencreme ist also entscheidend für einen sicheren Hautschutz.

Was ist Octocrylen und wie gefährlich ist dieser Inhaltsstoff ?

Octocrylen ist ein chemischer UV-Filter, der sowohl UVB- als auch UVA-II-Strahlung absorbiert und in vielen Sonnencremes enthalten ist. Er wird auch verwendet, um andere Filter wie Avobenzon zu stabilisieren und die Haltbarkeit der Produkte zu verlängern. In die Kritik geraten ist Octocrylen, weil es sich mit der Zeit in Benzophenon umwandeln kann – ein Stoff, der in hohen Konzentrationen im Verdacht steht, möglicherweise krebserregend zu sein.

Die Europäische Kommission und das Bundesamt für Risikobewertung haben Octocrylen mehrfach untersucht. Ergebnis: In einer Konzentration von bis zu 10 % in Kosmetika ist dieser Stoff gesundheitlich unbedenklich. Dennoch empfehlen Dermatologen, geöffnete Sonnencreme nicht über die angegebene Haltbarkeit hinaus zu verwenden, da sich durch Hitze, Sonneneinstrahlung oder lange Lagerung die Konsistenz, der Geruch oder die chemische Zusammensetzung verändern können. Verbraucher sollten regelmäßig auf Veränderungen der Creme achten und Produkte bei Zweifeln lieber entsorgen.

Sonnencreme krebserregend? Hautkrebs und Sonne – ein direkter Zusammenhang

Die häufigste Ursache für Hautkrebs ist übermäßige und ungeschützte Sonnenexposition. UV-Strahlung, insbesondere UVB-Strahlung, kann Zellschäden in der Haut auslösen, die sich im Laufe der Jahre zu bösartigen Veränderungen entwickeln können. Besonders gefährlich sind wiederholte Sonnenbrände – vor allem im Kindes- und Jugendalter. Die Strahlung schädigt die DNA der Hautzellen und fördert Mutationen, die Tumoren entstehen lassen.

In Deutschland erkranken jährlich mehr als 200.000 Menschen neu an Hautkrebs. Die Zahl steigt kontinuierlich – nicht zuletzt wegen veränderter Freizeitgewohnheiten und intensivem Sonnenbaden. Sonnenschutzmittel, angemessenes Verhalten und regelmäßige Hautscreenings beim Dermatologen sind daher zentrale Säulen der Hautkrebsprävention.

Der Mythos „sonnencreme krebserregend“ hält sich hartnäckig. Besonders chemische UV-Filter wie Oxybenzon (in der EU mittlerweile nahezu verboten) oder eben Octocrylen stehen im Fokus. Auch wenn Tierversuche in extrem hoher Dosierung gewisse Risiken gezeigt haben, ist die tatsächliche Aufnahme über die Haut bei korrekter Anwendung gering. Eine Risikobewertung muss immer auch die Anwendungshäufigkeit, die Expositionsdauer und die Produktmenge einbeziehen.

Zugleich zeigen zahlreiche wissenschaftliche Studien: Sonnenschutzmittel senken effektiv das Hautkrebsrisiko. Die regelmäßige Anwendung kann die Entstehung von Basalzellkarzinomen, Plattenepithelkarzinomen und sogar dem gefährlichen malignen Melanom verhindern oder deutlich verzögern. Langfristige Beobachtungen belegen, dass der Einsatz von Sonnencreme insbesondere bei Personen mit heller Haut oder hoher UV-Exposition eine zentrale Präventionsmaßnahme darstellt.

Die Eigenschutzzeit der Haut ist begrenzt – je nach Hauttyp sind es nur 5 bis 30 Minuten. Danach drohen DNA-Schäden durch UVB-Strahlen, die Krebs auslösen können. Richtiges Auftragen eines geeigneten Sonnenschutzprodukts mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) schützt die Haut wirksam und nachhaltig.

Sonnencreme Vitamin D: Kann Sonnencreme einen Mangel auslösen?

Ein häufiges Argument gegen Sonnencreme: Sie blockiere die Vitamin-D-Bildung. Und tatsächlich: UVB-Strahlung regt in der Haut die Synthese von Vitamin D an. Doch wie groß ist der Einfluss von Sonnenschutzmitteln auf den Vitamin-D-Spiegel wirklich? Die Angst vor einem Vitamin-D-Mangel durch Sonnenschutz ist in der wissenschaftlichen Realität kaum begründet.

 

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Untersuchungen zeigen, dass die meisten Menschen Sonnencreme nicht flächendeckend und nicht in ausreichender Menge auftragen. Außerdem wird nicht regelmäßig nachgecremt, was bedeutet, dass trotzdem genügend UVB-Strahlung für die körpereigene Vitamin-D-Produktion durchkommt. Für Erwachsene reichen meist schon 10 bis 15 Minuten Sonnenlicht auf Gesicht und Unterarmen mehrmals pro Woche.

Wer dennoch einen Vitamin-D-Mangel befürchtet, kann dies durch einen Bluttest überprüfen lassen und bei Bedarf gezielt ergänzen – sicherer als ein Verzicht auf UV-Schutz. Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten kann gezielt und individuell angepasst erfolgen. Weitere Infos zum wichtigen Vitamin D erhalten Sie << hier >>.

Abgelaufene Sonnencreme – Wie lange ist geöffnete Sonnencreme haltbar?

Die Frage „Sonnencreme abgelaufen – noch verwendbar?“ ist besonders zum Sommerbeginn wichtig. Viele greifen auf alte Tuben vom Vorjahr zurück, ohne auf das Haltbarkeitsdatum zu achten. Jede Verpackung enthält jedoch einen Hinweis zur Haltbarkeit nach Öffnung – meist „12M“ (= 12 Monate).

Abgelaufene Sonnencreme kann bedenkliche Veränderungen durchlaufen:

  • Die Wirksamkeit des Lichtschutzfaktors lässt nach.

  • Inhaltsstoffe wie Octocrylen können sich durch Hitze zersetzen und Benzophenon bilden, auch wenn die niedrigen Konzentrationen gesundheitlich unbedenklich sind

  • Geruch und Konsistenz verändern sich.

  • In seltenen Fällen kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen.

Dermatologen raten, abgelaufene Produkte lieber zu entsorgen und eine neue, frische Creme zu verwenden – besonders bei sensibler oder empfindlicher Haut. Der Schutz Ihrer Haut hängt auch von der Qualität und Frische Ihres Sonnenschutzmittels ab.

Sonnenschutz für Kinder und empfindliche Hauttypen

Kinderhaut ist besonders dünn, empfindlich und kann UV-Strahlung weniger gut abwehren. Ein Sonnenschutz ist unerlässlich. Deshalb empfiehlt es sich, auf mineralische UV-Filter wie Zinkoxid oder Titandioxid zu setzen. Diese physikalischen Filter reflektieren das Sonnenlicht und sind oft besser verträglich, insbesondere bei empfindlicher Haut oder Neurodermitis.

Produkte ohne Duftstoffe, ohne Konservierungsmittel und frei von bedenklichen Substanzen sind hier ideal. Achten Sie auch auf den Hinweis „für empfindliche Haut“ und dermatologisch getestete Formulierungen. Bei Erwachsenen mit Rosazea, Sonnenallergie oder sensibler Hautstruktur gelten ähnliche Empfehlungen. Der Schutz sollte regelmäßig erneuert und großzügig aufgetragen werden.

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Was ist der richtige LSF?

Der richtige Lichtschutzfaktor (LSF) hängt vom individuellen Hauttyp, der UV-Intensität und der geplanten Aufenthaltsdauer in der Sonne ab. Der LSF gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit der Haut durch das Sonnenschutzmittel verlängert. Hat jemand beispielsweise eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten und verwendet LSF 30, ist er theoretisch 300 Minuten geschützt – vorausgesetzt, es wird ausreichend und gleichmäßig aufgetragen und regelmäßig nachgecremt.

Für helle Hauttypen, Kinder oder Menschen mit empfindlicher Haut empfiehlt sich mindestens LSF 30, besser LSF 50. In den Bergen, am Meer oder in den Tropen sollte generell ein hoher LSF verwendet werden. Wichtig: Ein hoher LSF ist kein Freifahrtschein für stundenlanges Sonnenbaden – auch dann sollte man den Aufenthalt in der prallen Sonne meiden und physikalische Schutzmaßnahmen wie Kleidung und Schatten nutzen.

 

Braun werden mit Sonnencreme – geht das?

Viele Menschen glauben, dass Sonnencreme das Bräunen verhindert. Doch das stimmt so nicht. Auch mit Sonnencreme wird die Haut braun – nur langsamer und vor allem gesünder. Die Bräunung entsteht durch die Anregung der Melaninbildung in der Haut infolge von UV-Strahlung. Sonnencreme filtert lediglich einen Teil dieser Strahlung, vor allem die besonders aggressiven UVB-Strahlen, die Sonnenbrand und DNA-Schäden verursachen können.

Das bedeutet: Sie können mit Sonnenschutzmittel zwar langsamer, aber gleichmäßiger und nachhaltiger braun werden, ohne das Risiko eines Sonnenbrands einzugehen. Wer regelmäßig aufträgt, nachcremt und auf einen passenden LSF achtet, schützt seine Haut vor Frühzeitiger Hautalterung, Pigmentflecken und Krebsrisiken, ohne auf Sommerbräune verzichten zu müssen.

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Weitere Tipps für einen ganzheitlichen Sonnenschutz

Sonnencreme ist wichtig – aber nicht die einzige Schutzmaßnahme. Ein effektiver Schutz kombiniert verschiedene Strategien:

  • Sonnenbaden meiden, besonders zur Mittagszeit (11–15 Uhr), wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.

  • Lange, lockere Kleidung aus Baumwolle oder Leinen schützt die Haut vor direkter Sonneneinstrahlung.

  • Sonnenhüte mit breiter Krempe schützen Gesicht, Ohren und Nacken.

  • Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz schützt die empfindliche Netzhaut.

  • Aufenthalt im Schatten bei hohen UV-Index-Werten.

  • Regelmäßiges Auftragen und Nachcremen, besonders nach Schwimmen oder Schwitzen.

Ein durchdachter Umgang mit der Sonne unterstützt nachhaltige Hautgesundheit. Je mehr Schutzfaktoren Sie kombinieren, desto geringer ist das Risiko für Hautalterung, Sonnenbrand und langfristige Schäden.

Sonnencreme schützt – wenn man sie richtig einsetzt

Die Antwort auf die Frage „Ist Sonnencreme schädlich?“ lautet: Nein – sie schützt.

  • UV-Filter wie Octocrylen sind in kontrollierter Konzentration gut untersucht und aktuell als unbedenklich eingestuft.

  • Die gesundheitlichen Vorteile durch Reduktion des Hautkrebsrisikos überwiegen deutlich.

  • Sonnencreme Vitamin D: Ja die Anwendung kann die Vitamin D Produktion verringern. Meist ist die restliche Vitamin D Produktion jedoch ausreichend und der Vorteil durch den UV Schutz vor Zellschäden, die zu Krebserkrankungen führen überwiegt.
  • Abgelaufene Sonnencreme sollte nicht mehr verwendet werden.

  • Allergische Reaktionen sind selten, aber mit der richtigen Produktwahl vermeidbar.

Moderne Sonnenschutzprodukte sind ein zentraler Bestandteil der Prävention – sie sollten jedoch richtig aufgetragen, regelmäßig erneuert und mit weiteren Schutzmaßnahmen kombiniert werden. Die Kombination aus Wissen, Vorsicht und praktischen Maßnahmen sorgt dafür, dass Sie den Sommer gesund genießen können.

Bleiben Sie informiert – und gut geschützt. Vereinbaren Sie gerne einen Termin – online oder telefonisch – für eine persönliche Beratung rund um Ihren Sonnenschutz, Hautcheck oder Fragen zu Vitamin D.
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